Home
Comicographie
Infos
Sonstiges
Vaillante-Rebellion 24 H Le Mans / Teil 2


Dienstag: "Ruhetag"

Nachdem am Sonntag und Montag grundlegende Dinge, wie Maße, Räder, Unterboden, Sicherheitseinrichtungen usw. geprüft wurden, werden am Dienstag die Hybridantriebe der Werks-Prototypen von Porsche und Toyota noch einmal an der Rennstrecke auf Herz und Nieren überprüft. Die Kontrolle ist sehr komplex und erfordert spezielle Geräte, sodass diese Prüfung nicht bei der öffentlichen Abnahme auf dem Place de la République gemacht werden kann. Während dieser Check nicht öffentlich ist, gibt es für das Publikum der 24 Stunden am Abend eine Autogrammsession mit den Fahrern in der Boxengasse.

..(Zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken)
Da ich eigentlich kein Autogrammjäger bin (eine Widmung von Philippe Graton bildet da natürlich eine Ausnahme ) haben wir den Tag genutzt, um ein wenig in Le Mans herumzuspazieren, denn auch da gibt es ein paar
Dinge rund ums 24-Stunden-Rennen zu erspähen. Selbst der Bahnhof ist durch riesige Bilder mit Rennmotiven geschmückt.

Die 24 Stunden sind wirklich der Motor der Stadt!




Wir begannen unseren Spaziergang am Place de la République, dessen Aussehen sich über Nacht dramatisch verändert hatte. Plötzlich wirkte er viel größer und weitläufiger, als noch am Vortag, wo sich Tausende von Zuschauern um die Absperrungen drängten, um einen Blick auf die Boliden zu erhaschen...

Die Showbühne und die Tribüne blieben stehen, denn am Freitag sollte die Fahrerparade noch einmal über den Place de la République ziehen.

Vom Platz ausgehend schlenderten wir durch die Fußgängerzonen der Innenstadt von Le Mans und freuten uns über die zahlreichen mit Rennmotiven geschmückten Geschäfte. Cafés, Modeboutiquen, Apotheken, Bäcker und Fleischer - alle verzieren ihre Auslagen mit motorsportlichen Utensilien, auch wenn es manchmal nur eine karierte Zielflagge ist. Die ganze Stadt lebt die 24 Stunden!


Im Zentrum der Fußgängerzone ist der Place Saint-Nicolas mit dem berühmten Denkmal der 24 Stunden. Ein Rennreifen wird von der Silhouette der Strecke gekreuzt. Unten im Sockel sind die ersten Ikonen der 24 Stunden mit Hand- und Fußabdrücken verewigt:
Henri Pescarolo - immer noch DER Lokalheld aus Le Mans (4 Gesamtsiege)
Derek Bell (5 Gesamtsiege)
Jacky Ickx (6 Gesamtsiege) - viele Jahre "Mister Le Mans" genannt, bis er von Tom Kristensen überholt wurde, der mit 9 Gesamtsiegen nun seinerseits diesen inoffiziellen Titel trägt.

Auch Tom ist mit seinen Handabdrücken verewigt. Rund um das Denkmal sind die Abdrücke der Gesamtsieger der einzelnen Jahre im Gehweg eingelassen. Und da finden wir natürlich auch den aktuellen Mr. Le Mans.


Aber wir finden auch unseren Lieblingshelden
Michel Vaillant dort mit einer Gedenktafel. Das zeigt, dass Michel Vaillant in Frankreich ein echter Held ist, der in Sachen Popularität den realen Rennfahrer-Heroen in keiner Weise nachsteht.



Mittwoch und Donnerstag: VROAAOAAAAAA!

Am Mittwoch dröhnt dann endlich zum ersten Mal Motorenlärm über der Rennstrecke! Nachmittags um 16 Uhr ist es soweit. Wir nehmen unsere Plätze auf der Tribüne an der Start- und Zielgeraden ein. Bei Vaillante-Rebellion basteln sie noch an der Infrastruktur der Boxen, während der Bolide mit der Nr.31 zum ersten Mal an der Tribüne vorbeikommt!

Und nach ein paar Runden gibt es auch schon den ersten Service an den Boxen. Aber nach wenigen kleinen Einstellarbeiten und nur ein, zwei Minuten geht's wieder auf die Piste! -
ROOAAAAAAA...

Es wird viel geboten am Mittwoch und Donnerstag vor dem 24-Stunden-Rennen:
Ein freies Training von 16-20 Uhr und die erste Qualifying-Session von 22-24 Uhr am Mittwoch.
Donnerstag folgen noch einmal zwei Qualifyings von 19-21 und 22-24 Uhr.

Und das ist nur das Programm für die Teilnehmer der 24 Stunden! Daneben gibt es noch Trainings des internationalen Porsche Carrera Cups und Trainingssessions und ein erstes Rennen der "Road to Le Mans"-Serie,
die mit LMP3-Prototypen und GT3-Rennwagen ausgetragen wird und eine Vorstufe zu den großen Boliden ist. Sozusagen die Junior-Serie für die Anwärter der 24 Stunden. Das zweite Rennen dieser Serie findet zusammen
mit dem Carrera Cup am Samstag Vormittag im Rahmenprogramm des 24-Stunden-Rennens statt.

Volles Programm also an beiden Tagen!

Nebenbei wandert man auch hin und wieder durchs Fahrerlager. Denn an den Trainingstagen ist ein Teil des "Paddocks" für das Publikum zugänglich, was dann am Rennwochenende nicht mehr der Fall ist. Und so entdecken wir Vaillante-Rebellions Hospitality-Bereich, der natürlich nur von Teamangehörigen und geladenen Gästen genutzt werden kann. Macht mächtig was her.
Und drinnen steht ein GT-Bolide, der tatsächlich ein Vaillante sein könnte! Erinnert er nicht ein wenig an den Cervin aus dem Album "Gefährliche Liebschaft"?


Freitag: Pitwalk

Freitag vor dem Rennen geht es dann wieder deutlich ruhiger zu. Von 10 bis 20 Uhr öffnet die Boxengasse für das Publikum - eines der absoluten Highlights für mich! So dicht wie hier kommt man den Boliden während des Rennens nicht mehr! Und es wird auch gewerkelt und geschraubt. Nicht nur die Rennwagen werden für das morgige Rennen fit gemacht, auch die Boxen und der Bereich davor werden akribisch vorbereitet. So sehen wir unten auf dem zweiten Bild einen Mechaniker, der einen gelben Streifen Millimeter für Millimeter in den Asphalt klopft. Das ist eine langwierige und unspektakuläre Arbeit, die allerdings sehr genau ausgeführt werden muss, damit die Boliden mit ihren brutalen Kräften die Streifen beim Anfahren nicht in Fetzen reißen.
.
Ein Teil der Strecke war ebenfalls freigegeben, sodass man auf der Piste bis zur Dunlop-Brücke hochlaufen konnte. Einmal direkt unter dem legendären Dunlop-Bogen stehen - WAHNSINN!!

Und weiter im dritten Teil...

© der Abbildungen bei Graton Editeur / Dupuis / Frank Neubauer (Fotos)